Poppige Alltagsobjekte



Diese Aktivität ist inspiriert an einem Online Workshop von Florence Bertrand [1]
Benötigtes Material
Begleitende Dokumente für die kreative Aktivität zum Herunterladen
Ergänzende Dokumente zum Herunterladen
- Ein kreatives Schreibheft (DINA 4, weißes linienfreies Papier oder nur lose Blätter)
- Zum Kleben einen Klebestift oder Akrylmedium oder verdünnten Weiβleim
- Ein kreatives Schreibheft (DINA 4, weißes, linienfreies Papier)
- Schaumstoffpapier (für jede Person ein kleines Viereck von 10×10 cm)
- Harte Pappe (für jede Person ein kleines Viereck von 10×10 cm)
- Acrylfarben
- Pinsel
- Behälter für Wasser und natürlich Wasser
- Kleine aus Karton angefertigte Farbpaletten (Vierecke 15×10 cm)
- Illustrierte Zeitschriften auf Deutsch (für jede Person sollte eine illustrierte Zeitschrift zur Verfügung gestellt werden)
- Kleine plastifizierte Karte für jede Person (alte Kreditkarten, Versicherungskarten, Kundenkarten etc)
- Filzstifte
- Buntstifte
- Trockenkreide
- Wachsmalstifte
- Permanent Marker
- Scheeren
Vorgehensweise
- Vor Beginn der kreativen Aktivität könnte eine der Atem-Entspannungs-und oder Achtsamkeitsübung gemacht werden (5-10‘).
- Dann sollten unbedingt die „RAILS-Regeln“ erklärt werden (5‘): Diese Regeln legen den Rahmen für die reibungslose Durchführung der Aktivität fest. Sie schaffen ein respektvolles Miteinander und eine kognitive Sicherheit. Dies sind beides grundsätzliche und unumgängliche Voraussetzungen, damit sich Kreativität frei entfalten kann.
R=Respekt für sich selbst und die anderen, das heißt keine Selbstsabotage oder negative Kritik.
A=Aufmerksamkeit, für das, was in uns vorgeht.
I=Intimität wird respektiert, ich schaue nicht auf die Arbeiten der anderen und kommentiere sie auch nicht, jeder/jede hat seinen persönlichen und eigenen Raum.
L=Liberté/Freiheit, ich bin frei die vorgeschlagenen Übungen abzuändern oder nicht zu machen, wenn es mir unangenehm ist.
S=Schweigen/Stille, ich rede nicht während des kreativen Arbeitens und höre in mich hinein, lausche meinen Geschichten.
- Als Einstiegsübung: Das Wort POP in Großbuchstaben auf eine Seite schreiben. Ein Bild aus einer Zeitschrift herausschneiden, das wir mit dem Wort Pop verbinden und irgendwohin auf die Seite kleben. In Kleingruppen von drei Personen sich kurz über die Bedeutung dieses Wortes und die Auswahl des Bildes austauschen (2 Minuten Maximum für jede Person) (insgesamt 20‘)
- Einen farbigen Hintergrund mit Akrylfarben auf der linken Seite des Heftes gestalten. Einen Klecks heller Akrylfarbe auf die Seite geben und mit der plastifizierten Karte in einer dünnen Schicht über die ganze Seite verteilen. Die Schicht sollte sehr dünn sein, damit die Farbe schnell trocknet. (10‘)
- In einer Zeitschrift für sich Objekte heraussuchen, die gefallen oder nicht gefallen/die ich brauchen kann oder nicht brauchen kann. Dafür wird eine Tabelle mit vier Spalten angelegt:
Die Objekte, die in den Zeitschriften gefunden wurden nach und nach in die Tabelle schreiben:
Objekte, die mir gefallen und die ich brauchen kann
Objekte, die mir gefallen und die ich nicht brauchen kann
Objekte, die mir nicht gefallen und die ich brauchen kann
Objekte, die mir nicht gefallen und die ich nicht brauchen kann
Es sollten mindestens zwei Wörter pro Kategorie aufgeschrieben werden. (15‘) - Alle Wörter noch einmal durchlesen und sich für ein Objekt entscheiden. Dieses Objekt auf das Viereck aus Schaumstoff mit einem Kugelschreiber in groben Konturen abzeichnen. (10‘)
Das Viereck aus Schaumstoff auf das Viereck aus Karton kleben, so dass man jetzt einen Stempel hat. Den Stempel mit Akrylfarbe bemalen und mehrmals das Motiv auf die farbige Seite stempeln. (15‘) - Zwei schriftliche Übungen zur Auswahl
- Auf der gegenüberliegenden Seite das Objekt noch einmal in größerer Form aufzeichnen und in die Form einen kurzen Text schreiben mit folgenden Satzanfängen:
- Meine Kreation trägt den Titel…
- Das erinnert mich an …
- Dieses Objekt bedeutet für mich …
- Oder ein Pantoum schreiben lassen: Um den Anfang zu erleichtern schlage ich folgende Schreibanleitungen vor:
Zeile 1: Es war einmal … (das Objekt nennen)
Zeile 2: Besondere Eigenschaften des Objekts
Zeile 3: Zweckerfüllung des Objekts
Zeile 4: Bedeutung des Objekts im Leben von … (Name der schreibenden Person) - Sich die abgestempelten Objektmotive noch einmal genau anschauen und der Kreation einen Titel geben, den man sich aus der Zeitschrift heraussucht und herausschneidet. Den Titel auf die Seite kleben. (10‘)
- Sich gegenseitig das Pantoum laut vorlesen (mindestens 30‘ oder zu Hause anfertigen lassen)
- Sich in Kleingruppen (3-4 Personen) über das kreative Arbeiten austauschen (10‘). Dabei unbedingt folgende Regeln festlegen:
- Jeder hat die gleiche Sprechzeit.
- Es werden keine negativen oder abwertenden Kommentare über das Gesagte gemacht.
- Wir hören einander aufmerksam und mit Respekt zu.
- Leitfragen für den Austausch:
Was hat dir/Ihnen ganz besonders gefallen? Warum?
Was ist dir/Ihnen schwergefallen? Warum?
Was nimmst du/nehmen Sie aus diesem kreativen Unterricht heute mit?
Die verschiedenen Aktivitäten sind zeitlich nicht zu kurz angelegt. Ich habe mit meinen Gruppen die Erfahrung gemacht, dass die Lernenden Zeit brauchen, um in die Arbeit einzutauchen. Aber wenn sie einmal begonnen haben, dann kann man sie nur schwer wieder herausholen. Das Zeitmanagement ist eine wichtige Sache und man sollte vorher genau vermitteln, wieviel Zeit für jede Aktivität gegeben ist. Man kann diese Arbeit über zwei oder drei Stunden verteilen und auch zu Hause Vorbereitungen machen lassen. Die Collagearbeit sollte aber unbedingt im Unterricht durchgezogen werden. Das Schreiben kann auch als Hausaufgabe für den nächsten Unterricht gegeben werden. Ganz wichtig ist auch der Austausch am Ende. Dadurch kann die Erfahrung in unserem Gehirn besser abgespeichert, die kreative Arbeit beendet und Empathie bei den Lernenden geschult werden. Und es gibt der Aktivität an sich einen besonderen Stellenwert, ermöglicht Wertschätzung der kreativen Fähigkeiten unserer Lernenden. Denn die Arbeit mit den Techniken des Neuen Kreativen Tagebuchs ist nicht zielorientiert, sondern prozessorientiert.
Aktivitäten
[1] Florence Bertrand hier