Kultische Zylinder deutscher Städte: die Lifaßsäulen

Benötigtes Material

  • Ein kreatives Schreibheft (DINA 4, weißes linienfreies Papier oder nur lose Blätter)
  • Zum Kleben einen Klebestift oder Akrylmedium oder verdünnten Weiβleim
  • Ein kreatives Schreibheft (DINA 4, weißes, linienfreies Papier)
  • Acrylfarben und/oder Wasserfarben
  • Pinsel
  • Behälter für Wasser und natürlich Wasser
  • Kleine aus Karton angefertigte Farbpaletten (Vierecke 15×10 cm)
  • Illustrierte Zeitschriften auf Deutsch (für jede Person sollte eine illustrierte Zeitschrift zur Verfügung gestellt werden)
  • Kleine plastifizierte Karte für jede Person (alte Kreditkarten, Versicherungskarten, Kundenkarten etc)
  • Filzstifte
  • Buntstifte
  • Trockenkreide
  • Wachsmalstifte
  • Permanent Marker (Option)
  • Scheeren
  • Ein Haarföhn um bemaltes Papier gegebenenfalls zu trocknen

Vorgehensweise

  • Vor Beginn der kreativen Aktivität könnte eine der Atem-Entspannungs-und oder Achtsamkeitsübung gemacht werden (5-10‘).
  • Dann sollten unbedingt die „RAILS-Regeln“ erklärt werden (5‘): Diese Regeln legen den Rahmen für die reibungslose Durchführung der Aktivität fest. Sie schaffen ein respektvolles Miteinander und eine kognitive Sicherheit. Dies sind beides grundsätzliche und unumgängliche Voraussetzungen, damit sich Kreativität frei entfalten kann.
    R=Respekt für sich selbst und die anderen, das heißt keine Selbstsabotage oder negative Kritik. 
    A=Aufmerksamkeit, für das, was in uns vorgeht.
    I=Intimität wird respektiert, ich schaue nicht auf die Arbeiten der anderen und kommentiere sie auch nicht, jeder/jede hat seinen persönlichen und eigenen Raum.
    L=Liberté/Freiheit, ich bin frei die vorgeschlagenen Übungen abzuändern oder nicht zu machen, wenn es mir unangenehm ist.
    S=Schweigen/Stille, ich rede nicht während des kreativen Arbeitens und höre in mich hinein, lausche meinen Geschichten.
  • Einen farbigen Hintergrund mit Akrylfarben oder Wasserfarben auf der linken Seite des Heftes gestalten. Einen Klecks heller Akrylfarbe auf die Seite geben und mit der plastifizierten Karte in einer dünnen Schicht über die ganze Seite verteilen. Die Schicht sollte sehr dünn sein, damit die Farbe schnell trocknet. (10‘)
  • In einer Zeitschrift Bilder heraussuchen, mit denen die personifizierte Litfaßsäule dekoriert wird. Die Säule auf die linke Seite, auf den farbigen Hintergrund des Heftes kleben oder zeichnen. Dabei sollten folgende Elemente illustriert und/oder mit schriftlichen Kommentaren versehen werden (45‘):
    • Ein Lieblingsobjekt des Lernenden /der Lernenden, für das geworben wird
    • Ein wichtiges Ereignis aus der eigenen Vergangenheit, das als Theaterstück oder Film angekündigt wurde
    • Ein Ort, den man besonders mag und wo etwas Besonderes passieren/angeboten wird
    • Ein besonderes Geschäft, das etwas anzubieten hat
    • Weitere Illustrationen nach Wahl
  • Schriftliche Übung auf der gegenüberliegenden Seite
    Zwei Figuren aus der Zeitschrift herausschneiden, die vor der Säule ein Gespräch darüber führen und kommentieren, was sie alles lesen und sehen. Die Figuren auf die Collage kleben. Zur Ausformulierung des Dialoges kann das Blatt mit den Sprechakten ausgeteilt werden. (30‘)
  • Den Dialog noch einmal durchlesen und die Litfaßsäule noch einmal anschauen. Der Säule einen Namen oder Titel geben und diesen in die Säule in oberen Rand hineinschreiben. (10‘)
  • Sich in Kleingruppen (3-4 Personen) über das kreative Arbeiten austauschen (10‘). Dabei unbedingt folgende Regeln festlegen:
    • Jeder hat die gleiche Sprechzeit.
    • Es werden keine negativen oder abwertenden Kommentare über das Gesagte gemacht.
    • Wir hören einander aufmerksam und mit Respekt zu.
  • Leitfragen für den Austausch:
    Was hat dir/Ihnen ganz besonders gefallen? Warum?
    Was ist dir/Ihnen schwergefallen? Warum?
    Was nimmst du/nehmen Sie aus diesem kreativen Unterricht heute mit?

    Die verschiedenen Aktivitäten sind zeitlich nicht zu kurz angelegt. Ich habe mit meinen Gruppen die Erfahrung gemacht, dass die Lernenden Zeit brauchen, um in die Arbeit einzutauchen. Aber wenn sie einmal begonnen haben, dann kann man sie nur schwer wieder herausholen. Das Zeitmanagement ist eine wichtige Sache und man sollte vorher genau vermitteln, wieviel Zeit für jede Aktivität gegeben ist. Man kann diese Arbeit über zwei oder drei Stunden verteilen und auch zu Hause Vorbereitungen machen lassen. Die Collagearbeit sollte aber unbedingt im Unterricht durchgezogen werden. Das Schreiben kann auch als Hausaufgabe für den nächsten Unterricht gegeben werden. Ganz wichtig ist auch der Austausch am Ende. Dadurch kann die Erfahrung in unserem Gehirn besser abgespeichert, die kreative Arbeit beendet und Empathie bei den Lernenden geschult werden. Und es gibt der Aktivität an sich einen besonderen Stellenwert, ermöglicht Wertschätzung der kreativen Fähigkeiten unserer Lernenden. Denn die Arbeit mit den Techniken des Neuen Kreativen Tagebuchs ist nicht zielorientiert, sondern prozessorientiert.

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