Über mich

– Ach nein, ich fasse es nicht! Sind Sie nicht der berühmte Detektiv Sherlock Holmes? Was machen Sie denn hier in Grenoble?

– Ein neuer Fall! Sehen Sie den Steckbrief? Ich bin beauftragt worden, diese Person ausfindig zu machen.

– Ach ja? Hat sie denn etwas Schlimmes verbrochen?

– Was für eine Frage, lesen Sie doch das Plakat! Anscheinend beschmiert sie die Wände der Universität mit Gekritzel und kreativem Kram. Strafverschärfend hat sie auch noch ihre Studenten und Studentinnen aufgestachelt mitzumachen! Unglaublich, wie kann man nur so pflichtvergessen sein? An einer Universität soll schließlich fleißig gelernt und studiert werden. Man vertut hier seine Zeit nicht mit Gebastelei. Ich bin zutiefst empört! Na warte, wenn ich …

– Ruhig, ruhig, holen Sie erst einmal Luft! Jetzt werde ich Ihnen einmal etwas sagen. Ich kenne die Dame zufällig ganz gut. Und was da steht, ist völliger Unsinn!

– Unsinn, wieso Unsinn?

– Weil meine Kollegin weder rücksichtslos ist, noch bewusst irgendwelche Unruhe stiften möchte. Sie ist einfach leidenschaftlich bei ihrer Arbeit. Und das kreative Arbeiten tut den Studenten und Studentinnen nicht nur seelisch gut, sondern schult auch ihr kreatives Denken, ihr Empathievermögen und ihre Fähigkeit, mit Mehrdeutigkeiten umzugehen. Drei wichtige Aspekte, um die Herausforderungen des Lebens besser meistern zu können.

– Ich denke, sie lehrt Deutsch. Das ist mir zumindest gesagt worden.

– Ja natürlich tut sie das. Aber sie sucht eben immer nach neuen pädagogischen Mitteln, um das Sprachen lernen interessant und effizient zu machen. Die Arbeit mit der Methode des Neuen Kreativen Tagebuchs hat sich an der Universität so gut bewährt, dass sie seit drei Jahren von verschiedenen Goethe-Instituten eingeladen wird, um Fortbildungen für DeutschlehrerInnen durchzuführen. Glauben Sie da wirklich, dass es sich um eine verantwortungslose Person handelt?

– Hm, aus dieser Perspektive gesehen vielleicht nicht.

– Wissen Sie was? Ich werde Sie zu einem Kaffee einladen und Ihnen die Stadt zeigen, damit Sie nicht ganz umsonst hierher gekommen sind. Danach können Sie beruhigt wieder nach Hause fahren. Frau Hermann wird schon wieder aufkreuzen. Vielleicht ist sie ja einfach nur beruflich unterwegs.

– Eine wunderbare Idee, das Angebot nehme ich sehr gerne an. Dieser Auftrag hat mir ohnehin nicht zugesagt. Na dann mal los!

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