Ostern wird vom Frühling eingeläutet
Kreative Aktivität mit Collagetechnik und der Zentangle-Methode



Benötigtes Material
Begleitende Dokumente für die kreative Aktivität zum Herunterladen
Ergänzende Dokumente zum Herunterladen
Benötigtes Material für die kreative Aktivität
- Ein kreatives Schreibheft (DINA 4, weißes linienfreies Papier oder nur lose Blätter)
- Zum Kleben ein Akrylmedium oder verdünnten Weiβleim oder einen Klebstift
- Acrylfarben (grün, blau, gelb, schwarz, weiβ,)
- Pinsel
- Behälter für Wasser und natürlich Wasser
- Kleine aus Karton angefertigte Farbpaletten (Vierecke 15×10 cm)
- Illustrierte Zeitschriften
- Filzstifte
- Buntstifte
- Scheeren
- Trockenpastellkreide
- Wachsmalstifte
- Ein Haarföhn, um bemaltes Papier gegebenenfalls zu trocknen
Die Collagetechnik
Die Collagetechnik bietet nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks. Collagetechniken sind faszinierend. Das liegt einerseits an der Auswahl der zu verwendenden Materialien und zum anderen daran, dass vor allem in der Kombination mit Malerei die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten stark erweitert werden.
Mit Bildern und Papiersorten aller Art zu arbeiten und keine eigenen Zeichnungen anfertigen zu müssen, macht die Collagearbeit zu einer spielerischen und entspannenden Aktivität, die für jeden zu bewältigen ist und immer zu einem Resultat führt. Man dringt in eine Welt ein, wo in Schichten gearbeitet wird, Dinge werden sichtbar gemacht oder versteckt und neue Welten können entstehen. Die Collagetechnik schafft eine eigene Sprache. Auβerdem ist das Durchblättern von Zeitschriften, das Ausschneiden und Kombinieren von Bildern eine spannende und kinästhetische Aktivität, die die Vorstellungskraft stimulieren und Motivation erzeugen kann.
Die Zentangle-Methode

„Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung.“ Leonardo Da Vinci
Die Zentangle Methode wurde von Rick Roberts und Maria Thomas entwickelt. Zen bezieht sich dabei auf den meditativen Ansatz der Methode. Sie knüpft an den Zen-Buddhismus an, in dem es vor allem darum geht, den Augenblick bewusst zu erleben. Das Wort „tangle“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Gewirr“ oder auch „verwirren/verheddern“. Es bezieht sich auf die kleinteiligen Muster, die beim Zeichnen entstehen.
„Tangeln“ ist eine entspannende Aktivität bei der Bilder mit den verschiedensten Mustern entworfen werden. Die Gründer haben ihre eigenen Erfahrungen in diese Methode einfließen lassen. Rick Roberts hat lange Zeit als Mönch gelebt und sich der Meditation gewidmet und seine Lebensgefährtin Maria Thomas ist eine botanische Kunstillustratorin und Schriftkünstlerin. Zentangle ist also tatsächlich eine Schnittmenge aus Kunst und Meditation.
Es geht darum kleine Bilder (in der Regel werden für die Muster 9 cm x 9 cm große Papier oder Karton Zuschnitte genutzt) zu zeichnen und dabei frei von jeglichen Zwängen Muster entstehen zu lassen. Es ist ein meditativer Ansatz und durch das Wiederholen der Motive taucht man langsam in den Zeichenprozess hinein und kommt zu innerer Ruhe. Jedem Motiv, jedem Strich wird die volle Aufmerksamkeit gewidmet, das ist die Herzensangelegenheit der Gründer der Methode. Und am Ende entsteht immer ein kleines Kunstwerk, das so einzigartig wie der Schaffende/die Schaffende desselben ist. Man muss absolut kein Künstler/keine Künstlerin dafür sein. Die Motive können bis in ihre Einzelteile zerlegt und langsam zu einem Ganzen zusammengefügt werden. Fehler gibt es nicht. Abweichungen werden zeichnerisch in die Motivwelt integriert. Zum Zeichen wird nur ein schwarzer Stift und etwas Grau für Schatten verwendet. Die Einfachheit erlaubt es keine Entscheidungen treffen zu müssen. Da das „denkende Gehirn“, das kommentiert, plant, entscheidet und auswertet einen Moment lang ausgeblendet werden soll, um diesen Ruhezustand zu erreichen, werden so wenig Entscheidungen wie möglich getroffen. Denn entscheiden zu müssen, welche Farbe ich jetzt benutzen soll, kann schon Ängste hervorrufen, die ja eigentlich vermieden werden sollen.
Ich schlage Ihnen vor, diese Methode für die Dekoration der Ostereier zu verwenden. Die Lernenden können vielleicht zu mehr innerer Ruhe finden und mit einem Gefühl von Stolz und Erfülltheit aus dem Unterricht gehen. Denn jedes Zentangle Werk ist wirklich ein kleines Kunstwerk.
Vorgehensweise
- Vor Beginn der kreativen Aktivität könnte eine der Atem-Entspannungs-und oder Achtsamkeitsübung gemacht werden (5-10‘).
- Dann sollten unbedingt die „RAILS-Regeln“ erklärt werden (5‘): Diese Regeln legen den Rahmen für die reibungslose Durchführung der Aktivität fest. Sie schaffen ein respektvolles Miteinander und eine kognitive Sicherheit. Dies sind beides grundsätzliche und unumgängliche Voraussetzungen, damit sich Kreativität frei entfalten kann.
R=Respekt für sich selbst und die anderen, das heißt keine Selbstsabotage oder negative Kritik.
A=Aufmerksamkeit, für das, was in uns vorgeht.
I=Intimität wird respektiert, ich schaue nicht auf die Arbeiten der anderen und kommentiere sie auch nicht, jeder/jede hat seinen persönlichen und eigenen Raum.
L=Liberté/Freiheit, ich bin frei die vorgeschlagenen Übungen abzuändern oder nicht zu machen, wenn es mir unangenehm ist.
S=Schweigen/Stille, ich rede nicht während des kreativen Arbeitens und höre in mich hinein, lausche meinen Geschichten. - Ein großes Ei in die Mitte der Seite zeichnen. In diesem Ei von innen nach außen zirkulär entweder den folgenden Satz ergänzen lassen: Ostern bedeutet für mich …oder einen etwas längeren Text schreiben lassen, der mit: Wenn Meister Lampe das gewusst hätte, dann … beginnt. (20‘)
- Die Seite mit Bildern aus Zeitschriften oder Zeichnungen ergänzen lassen. Alles, was man mit Ostern verbindet. Man kann dafür die Schablonen von Hasen anfertigen lassen, sie auf Bilder aus Zeitschriften abzeichnen, ausschneiden und auf das Blatt kleben. (30‘)
- Vier Ostereier auf ein weißes Blatt zeichnen. Das Ei in der Mitte mit zwei Streifen teilen. In die Streifen jeweils für jedes Ei folgendes schreiben:
- Was möchte ich zum Blühen bringen?
- Was möchte ich verstecken?
- Was möchte ich genießen?
- In das vierte Ei wird eine Endbotschaft geschrieben.
-
Die Eier mit Motiven der Zentangle-Methode dekorieren und kolorieren. (30‘)
-
Die Eier in der Collage verstecken. Dafür kleine Schlitze in das Papier schneiden.
-
Sich die Sätze noch einmal durchlesen, in die Collage geistig eintauchen und alles in einem Wort zusammenfassen; ein Wort festhalten, das uns spontan in den Sinn kommt. Das Wort auf das vierte Ei schreiben. Das synthetische Zusammenfassen am Ende erlaubt es sich der Botschaft, die uns unsere kreative Arbeit geschickt hat, noch einmal ganz bewusst zu werden, um sie vielleicht in unser Alltagsleben mitnehmen zu können. (10’)
- Sich in Kleingruppen über das kreative Arbeiten austauschen (10‘). Dabei unbedingt folgende Regeln festlegen:
- Jeder/Jede hat die gleiche Sprechzeit.
- Es werden keine negativen oder abwertenden Kommentare über das Gesagte gemacht.
- Wir hören einander aufmerksam und mit Respekt zu.
- Leitfragen für den Austausch:
Was hat dir/Ihnen ganz besonders gefallen? Warum?
Was ist dir/Ihnen schwergefallen? Warum?
Was nimmst du/nehmen Sie aus diesem kreativen Unterricht heute mit?Die verschiedenen Aktivitäten sind zeitlich nicht zu kurz angelegt. Ich habe mit meinen Gruppen die Erfahrung gemacht, dass die Lernenden Zeit brauchen, um in die Arbeit einzutauchen. Aber wenn sie einmal begonnen haben, dann kann man sie nur schwer wieder herausholen. Das Zeitmanagement ist eine wichtige Sache und man sollte vorher genau vermitteln, wie viel Zeit für jede Aktivität gegeben ist. Man kann diese Arbeit über zwei oder drei Stunden verteilen und auch zu Hause Vorbereitungen machen lassen. Die Collagearbeit sollte aber unbedingt im Unterricht durchgeführt werden. Das Schreiben kann auch als Hausaufgabe für den nächsten Unterricht gegeben werden. Ganz wichtig ist auch der Austausch am Ende. Dadurch kann die Erfahrung in unserem Gehirn besser abgespeichert, die kreative Arbeit beendet und Empathie bei den Lernenden geschult werden. Und es gibt der Aktivität an sich einen besonderen Stellenwert, ermöglicht Wertschätzung der kreativen Fähigkeiten unserer Lernenden. Denn die Arbeit mit den Techniken des Neuen Kreativen Tagebuchs ist nicht zielorientiert, sondern prozessorientiert.
Man könnte anschließend den Lernenden die Aufgabe für zu Hause geben, schriftlich festzulegen, wo sie die Eier versteckt haben. Das könnte eine interessante Übung zu den Präpositionen sein:
Beispiel: Ich habe mein Ei im Osterhasen versteckt. Oder: Ich habe mein Ei unter dem Tisch versteckt.
Aktivitäten
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