Meine Schatzkiste im Meer [1]



Bei der hier vorgestellten kreativen Arbeit handelt es sich um eine Collgearbeit. Die Lernenden werden ihre persönliche Schatzkiste illustrieren und sich ihrer eigenen Stärken bewusst werden.
Gewässer auf metaphorischer Ebene
Die Gewässer der Welt formieren die Topographie der Erde, der Fluss unserer Sehnsüchte gibt unserem Leben eine Richtung. Wenn wir lernen, aus den Tiefen unseres Seins heraus zu leben, dann entdecken wir die emotionale Vitalität, die uns innewohnt, und verlassen die seichten Gewässer unseres oberflächlichen Verlangens und Strebens nach Sensationellem und wenden uns dem hin, was unsere Lebensfreude und Vitalität wirklich ausmacht.
Wir leben auf einem blauen Planeten. Die Erde besteht aus 326 Millionen Kubikmeter Wasser und drei Prozent davon ist in den Meeren und Ozeanen enthalten. Diese Ozeane bilden das größte Gebiet im Universum von dem bekannt ist, dass es von Lebewesen bewohnt wird. Wir haben kaum begonnen, die Tiefen zu erkunden. Wir überfliegen auch die Oberfläche unseres eigenen Bewusstseins, während die riesigen Gewässer unseres Unbewussten, der größte und mächtigste Teil von uns, unsichtbar bleibt.
In den Tiefen unseres Seins sind Schätze verborgen, die wir mit dieser kreativen Übung ans Licht bringen werden. Das Meer symbolisiert unser bewegtes Leben. Wir sitzen in einem Boot und werden von dem uns umgebenen Wasser hin- und hergeschaukelt. Der Anker hält uns, verhindert, dass wir abgetrieben werden, egal wie stark die Wellen sind. Und ganz tief unten am Meeresboden liegt eine Schatzkiste. Diese Schatzkiste beinhaltet alles, was wir im Leben immer wieder mobilisieren, um uns Herausforderungen stellen und das Leben genießen zu können. Es sind unsere Stärken, Charaktereigenschaften oder besonderen Aktivitäten, die uns Halt geben.
Benötigtes Material
Begleitende Dokumente für die kreative Aktivität zum Herunterladen
Ergänzende Dokumente zum Herunterladen
- Ein kreatives Schreibheft (DINA 4 mit weißem linienfreiem Papier oder nur zwei lose Blätter)
- Zum Kleben ein Akrylmedium oder verdünnten Weiβleim oder einen Klebstift
- Acrylfarben oder Wasserfarben (, rot, gelb, weiβ, rosa…)
- Pinsel
- Behälter für Wasser und natürlich Wasser
- Kleine aus Karton angefertigte Farbpaletten (Vierecke 15×10 cm)
- Illustrierte Zeitschriften
- Filzstifte
- Buntstifte
- Trockenkreide
- Wachsmalstifte
- Scheeren
- Ein Haarföhn, um bemaltes Papier gegebenenfalls zu trocknen
Vorgehensweise
- Vor Beginn der kreativen Aktivität könnte eine der Atem,- Entspannungs,- und oder Achtsamkeitsübung gemacht werden (5-10‘).
- Dann sollten unbedingt die „RAILS-Regeln“ erklärt werden (5‘): Diese Regeln legen den Rahmen für die reibungslose Durchführung der Aktivität fest. Sie schaffen ein respektvolles Miteinander und eine kognitive Sicherheit. Dies sind beides grundsätzliche und unumgängliche Voraussetzungen, damit sich Kreativität frei entfalten kann.
R=Respekt für sich selbst und die anderen, das heißt keine Selbstsabotage oder negative Kritik.
A=Aufmerksamkeit, für das, was in uns vorgeht.
I=Intimität wird respektiert, ich schaue nicht auf die Arbeiten der anderen und kommentiere sie auch nicht, jeder/jede hat seinen/ihren persönlichen und eigenen Raum.
L=Liberté/Freiheit, ich bin frei die vorgeschlagenen Übungen abzuändern oder nicht zu machen, wenn es mir unangenehm ist.
S=Schweigen/Stille, ich rede nicht während des kreativen Arbeitens und höre in mich hinein, lausche meinen Geschichten. - Zum Einstieg mit dem Rauschen des Meeres im Hintergrund eine Meereslandschaft mit Wasserfarben anfertigen lassen.
- Jeder Person ein Blatt geben mit den Ankerbildern und einer Kiste zum Ausschneiden.
- Auf der linken Seite des Kreativen Tagebuchs ein kleines Boot auf dem Wasser zeichnen lassen mit einer kleinen Figur darin und den Anker mit einer Leine bis auf den Meeresgrund hinuntergleiten lassen. Eine kleine Kiste daneben zeichnen oder als Collageelement draufkleben lassen.
- Auf der rechten Seite die ausgeschnittene Kiste kleben und vorher den Deckel abschneiden. Bilder aus Zeitschriften hineinkleben, die das illustrieren, was uns im Leben Halt gibt und unser Leben bereichert.
- Sich noch einmal alles anschauen und sich die Frage stellen, welche Botschaft wir aus der Collage herauslesen können. Es können auch Sätze aus Zeitschriften dafür gewählt werden.
- Als Option kann man auch noch eine kurze Schreibarbeit erstellen lassen. Eine Reflexion über die Collage. Der Satzbeginn könnte folgendermaßen lauten: Wenn ich meine Schatzkiste anschaue, dann …
- Sich in Kleingruppen über das kreative Arbeiten austauschen, sich gegenseitig die Meereslandschaften und Schatzkisten vorstellen. Dabei sollten unbedingt folgende Regeln festgelegt werden:
- Jeder/Jede hat die gleiche Sprechzeit (5-10 Minuten pro Person).
- Es werden keine negativen oder abwertenden Kommentare über das Gesagte gemacht.
- Wir hören einander aufmerksam und mit Respekt zu.
Was hat mir ganz besonders gefallen?
Was ist mir schwergefallen?
Was nehme ich aus diesem kreativen Unterricht heute mit?
Die verschiedenen Aktivitäten sind zeitlich nicht zu kurz angelegt. Ich habe mit meinen Gruppen die Erfahrung gemacht, dass die Lernenden Zeit brauchen, um in die Arbeit einzutauchen. Und wenn sie einmal begonnen haben, dann kann man sie nur schwer wieder herausholen. Das Zeitmanagement ist eine wichtige Sache und man sollte vorher genau vermitteln, wie viel Zeit für jede Aktivität gegeben ist. Man kann diese Arbeit über zwei oder drei Stunden verteilen und auch zu Hause Vorbereitungen machen lassen. Die Collagearbeit sollte aber unbedingt im Unterricht durchgezogen werden. Das Schreiben kann auch als Hausaufgabe für den nächsten Unterricht gegeben werden. Ganz wichtig ist auch der Austausch am Ende. Dadurch kann sich die Erfahrung in unserem Gehirn besser abspeichern.
[1] Übung inspiriert an einem Online-Workshop über Chakras von Emily Hawkes
Aktivitäten
[1] Aktivität inspiriert von Emily Hawkes Hier